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Nordfriesland blüht auf

  • von Annemarie Matthiessen
  • 03 März, 2018

Artenschwund bei Bestäubungsinsekten ist auch in Nordfriesland ein Problem. Das Naturzentrum Mittleres Nordfriesland zeigt, was jeder dagegen tun kann.

Lieber Mensch,

weißt du eigentlich wie sehr du alle blütenbestäubenden Insekten brauchst? Und wir dich? Ich, die Biene, bin unersetzlich. Meine Bestäubungsarbeit gewährleistet gute Ernten. Ich brauche wenig, aber das wird immer knapper: Nektar- und pollenreiche Stauden, blühende heimische Sträucher, Wildpflanzen und Kräuter, wenig bearbeitete Wegraine, kleine „wilde“ Ecken im Garten. Stattdessen finde ich oft kurz gemähte Rasenflächen, Schotterbeete, Pflastersteine, fremdländische, für mich wertlose Pflanzen. Auf dem Acker wachsen Monokulturen. Lieblos, lebensfeindlich, öd. Muss das so bleiben? Hilf mir und meinen Artgenossen, dafür helfen wir Dir.

NORDFRIESLAND BLÜHT AUF!

Eine wunderschöne Idee... ein bunter Zaun!

Unkompliziert in der Anlage, pflegearm, dekorativ, eine lebensfreundliche Oase für mich, aber leider eine Ausnahme. Die Wirklichkeit zeigt oft das Gegenteil: Fremdländische Gehölze, wie z. B. die Araukarie aus Chile, bieten keinem heimischen Tier Nahrung und Wohnung. Modische Trends wie der Schottergarten verringern den knappen Lebensraum für uns Tiere. Der Einsatz von Herbiziden und Pestiziden gehört leider zur täglichen Praxis. Pflanzen und wir Tiere werden damit getötet, Menschen gefährdet. In der Feldmark sind Maus und Maulwurf inzwischen so selten geworden, dass Schleiereule und Graureiher hungern und verhungern müssen.

Der bunte Zaun sucht Nachahmer!

NORDFRIESLAND BLÜHT AUF!

Es geht auch so: Im Gewerbegebiet darf ein kleines Stück vom Paradies wachsen. Wie macht man das? Ein Stück Erde tiefgründig auflockern, durchharken, bunte Blumenmischung einsäen, wachsen und blühen lassen. Im nächsten Jahr wiederholt sich das Ganze. Rasenmähen wäre viel aufwändiger!

Welche Stauden, Sommerblumen, Bäume und Sträucher sind für mich und meine Verwandten wichtig und lebensnotwendig? Im Naturzentrum Mittleres Nordfriesland in Bredstedt liegen entsprechende Ratgeber aus. Für jeden Garten, für jede Anlage, für jeden Knick gibt es die geeignete Auswahl.

Nackte Tatsachen: Viele Menschen klagen über die trostlosen Monokulturen in der Landwirtschaft. Moderne Gewerbegebiete bieten sich für eine artenreiche Gestaltung der Grünflächen an. Die Voraussetzungen sind auf diesen Flächen sehr gut. Einfach nur mitmachen: Im Privatgarten, auf Schularealen, in öffentlichen Anlagen, auf dem Friedhof, auf dem Balkon, an Straßen- und Wegrändern: Überall ist Platz zum Blühen, ist Lebensraum für uns.

Tipp:

- Verzicht auf Unkrautbekämpfungsmittel

- Verzicht auf Insektenbekämpfungsmittel

- weniger Dünger verwenden ist besser und billiger

- Verzicht auf Schottergärten, die sind kalt und tot

- kleine „wilde“ Ecken zulassen

Fazit...

In Deutschland gibt es neben mir, der Honigbiene, ca. 500 weitere Wildbienenarten. Wir brauchen geeignete Pflanzen zum Leben und sind für euch Menschen überlebenswichtig. In Deutschland sind in den letzten 20 Jahren ca. 1 Million Hektar Ackerland zu Siedlungen und Straßen umgewandelt worden. Dieses Land fehlt uns. Ein kleiner Garten kann keinen Naturraum ersetzen. Aber lieber Mensch, stell dir einmal vor.. nicht nur du lässt Blumen blühen, sondern auch dein Nachbar und dessen Nachbar und dessen Nachbar. Dann wäre vieles für uns Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Käfer ... und und und ... viel leichter.

Auskünfte und Beratung im Naturzentrum Mittleres Nordfriesland in Bredstedt, Bahnhofstraße 23 / Tel. 04671-4555 / service@naturzentrum-nf.de

Eine gemeinsame Aktion vom Runden Tisch mit: dem Amt Mittleres Nordfriesland, dem Verein für Natur und Kultur um den Stollberg, dem Naturschutzverein Mittleres Nordfriesland, dem Naturzentrum Mittleres Nordfriesland.

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